Unerschöpflich in ihren psychologischen, religiösen und politischen Aspekten ist die immer wieder behandelte und abgewandelte Geschichte der ~eanne d'Arc, zu der Rolf Schneider eine neue Variante beiträgt. Er demonstriert an den Prozessen, in denen die Jungfrau zunächst verurteilt und später rehabilitiert wurde, die Unmoral der Machthaber und ihrer Gehilfen. König Charles ordnet ein Verfahren an, das die Wahrheit über den Prozeß gegen Jeanne d'Arc an den Tag bringen soll. Zeugen und Prozeßteilnehmer von ehemals werden noch einmal vernommen. So wie im ersten Prozeß beschlossen war, die Jungfrau zu verurteilen, so im neuerlichen Prozeß, sie zu rehabilitieren. Es finden sich wie damals willfährige Richter, die beweisen, was bewiesen werden soll. Der Prozeß, der die volle Integrität der Jeanne d'Arc beweist, wird zur Kritik an denen, die durch Bildung und Stellung dazu befähigt sein sollten, Unrecht zu erkennen und abzulehnen, aber stattdessen opportunistisch lavieren und jegliche Verantwortung für das Unrecht, an dem sie selbst beteiligt sind, von sich weisen, ihre billigen Rechtfertigungen immer bei der Hand. |