Dieter Kühn bringt in seinem Hörspiel keine 'Originalhandlung', sondern Reflexion überlieferter Handlungschemata. Kristallisationspunkt der verschiedenen Seuqenzen ist ein König Ludwig, der nur an seinem persönlichen, ästhetischen Glück interessiert ist, an seiner 'Ludwigslust', und einen Richard Wagner, der in der ästhetischen Produktion glücklich wird, aber zuweilen die unschönen, ungerechten Grundlagen einer 'Ludwigslust' sieht.---Der Ludwig dieses Hörspiels, von verschiedenen Stimmen gesprochen, ist nicht der historische Ludwig II., der so schön unglückliche Bayern- und Märchenkönig. Auch Richard Wagner, ebenfalls von verschiedenen Stimmen gesprochen, soll nicht den historischen Richard Wagner 'lebendigmachen' - das versuchen Filme und Fernshespiele oft genug. Um die hier angebotenen Identifikationen aufzubrechen, werden die 'Zentralfiguren' von verschiedenen Stimmen gesprochen; damit sind Rückkoppelungen an optische Vorstellungen erschwert. |