| Zu den Fanatikern eines Global-Tourismus zählen Herr und Frau Prein nicht. Aber sie gönnen sich nach einer gehörigen und ordentlichen Familienleistung - drei Kinder großgezogen und durch die Zeit gebracht, einen Urlaub, auch von der Familie, im wunderschönen Griechenland. Für das Herz Kilians ist Griechenland zu schön. Irma weiß natürlich, in Schmerz und Trauer, was sie jetzt nach altmodischer Art zu tun hätte. Aber da sind die Kinder mit ihren Forderungen nach Änderung oder besser noch nach Abschaffung aller Konventionen, aller Regeln für das Zusammenleben. Und Kilian - Gott hab' ihn selig - und Irma wollten auf die Kinder hören, haben mitgemacht und sich angepasst, und das war gar nichteinmal so schwierig; so groß ist ihr Schatten übrigens auch nie gewesen. Darf Irma jetzt, im Ernstfall, auf die Umorientierung verzichten? Sie darf Kilian zuliebe nicht. Und sie bleibt, den Kilian auf dem Balkon, und zumal auch keinerlei Rückvergütung der nicht unwesentlichen Urlaubskosten zu erwarten ist. Zum Problem werden die Kinder, die mit der praktizierten Konventionslosigkeit jetzt gar nicht mehr so einverstanden sind und ihre Irma einfach nicht verstehen. Es gibt Differenzen und Wirrnisse und zuletzt noch eine - logische - Konfusion, als Kilian, natürlich in veränderter Gestalt, nun plötzlich zweimal nicht existiert. |
