Auch in diesem Hörspiel beschäftigt den Berliner Lyriker eine soweit wie möglich von Realität befreite allgemeingültige Grundsituation. Man könnte diese 'Schläfersituation' mit Worten wie Schrecken, Qual, Martyrium, totales Ausgeliefertsein umreißen; spärliche Indizien weisen auf Krieg, KZ, Folter und auf 'fortschrittliches' Experimentieren mit Menschen hin. Die beiden ersten Schläfer könnten im bürgerlichen Leben ein kleiner Beamter und ein Briefträger gewesen sein; doch das ist unwichtig. Sie sind zu Lebensfunktionen geworden, beobachtet von den Wärtern und Schulklassen. Erst der dritte Schläfer, noch an den Rollstuhl gefesselt, bringt Erinnerung mit in die Schlafzelle. Obwohl er sich zu dem wissenschaftlichen Experiment freiwillig gemeldet hat, wird auch er gezwungen sein, diese Erinnerung allmählich 'abzuschlafen'. |