Rudi kommt aus dem Gefängnis und soll ein 'nützliches Mitglied der Gesellschaft werden. Seine Bewährung ist vorzüglich organisiert, man hat Arbeit für ihn und ein Obdach, man betreut und berät ihn mit der ehrlichen Absicht, den Gestrauchelten auf den Weg zu führen. Aber was ist der rechte Weg? Die Norm-Vorstellung des Bewährungshelfers von einer soliden, kleinbürgerlichen Existenz oder der Traum vom Leben, den ein jugendlicher Wirrkopf und Phantast in seiner Zelle geträumt hat? Dem jungen Menschen bleibt nur die Freiheit, sich unterzuordnen, er hat dankbar zu sein für guten Willen, Fürsorge und Bevormundung, für die Chance zur Mittelmäßigkeit. In der Strafanstalt Burstadt konnte jeder träumen, was er wollte, dort musste der Traum sich aber auch nicht an der Wirklichkeit bewähren. Für jeden, der sich draußen nicht zurechtfindet, stehen die Tore von Burstadt immer weit offen. |