Lilo, die Lehrerin, stößt immer wieder an Grenzen, an Grenzen ihrer eigenen Belastbarkeit, die ihr durch persönliche Sturheit, Ängstlichkeit und bürokratische Prinzipienreiterei von außen gesetzt werden. Gerd, der Autor, benötigt einen längeren Umweg voller absurder Rituale an seinem Schreibtisch, um sich darüber
hinwegzutäuschen, dass sein Projekt, an dem er arbeitet,scheitern wird. Beide stehen gewissermaßen mit dem Rücken zur Wand. Lila und Gerd gehören der 'Nachfolgegeneration' an. Nach dem Krieg geboren, jetzt in Ämtern und Positionen, bestimmt sie das Klima in unserem Land, unter dem sie selbst zu leiden hat. Wo liegen die Ursachen für das Leiden? Könnte eine vielleicht in der Vorgeschichte liegen oder darin, dass es die 'Nachfolgegeneration' versäumt hat, ihre eigene Vorgeschichte aufzudecken? Oder wie erklärt es sich sonst, dass bundesdeutschem Alltag immer noch etwas anhaftet, was ihn etwa von italienischem oder jugoslawischem Alltag unterscheidet? Gerds Versuch, eine Spur entlang eigener Erfahrungen zu folgen, scheitert kläglich. Statt konkrete Tatbestände zu suchen, weicht er in allgemeine und darum unverbindliche Spekulationen aus. Soll die Generation der Eltern immer noch von der Wahrheit verschont bleiben? Oder hat sich die 'Nachfolgegeneration' längst selbst in den Schon raum zwischen Verschwiegenheit und Selbstbetrug eingerichtet? |