Wie in anderen Großstädten zeigt auch in Prag die Nacht ihre zwei Gesichter: das eine Harmonie und Schlaf, das andere gefährdete Wachheit und Verzweiflung. Ein Kohlenfahrer hat seine sechzehnjährige Tochter aus dem Haus gejagt, weil sie ein Kind erwartet und ist nun ganz allein mit seinen Problemen. Doch auch das Mädchen weiß nicht wohin, da der Freund sich vor seiner Verantwortung drückt. Hat es für beide Sinn, weiterzuleben? Einem selbstgerechten Ehemann ist die Frau weggelaufen, zwei Rentnerinnen sorgen sich um den Hund der Nachbarin, ein Herr auf Dienstreise sucht ein Mittel, seine Solidarität wieder unzweifelhaft zu machen. Von diesen und anderen Nöten erfährt - mehr oder minder fragmentarisch - die Frau Doktor am Apparat der Telefonseelsorge oder, wie es in Prag heißt,des 'Krisenzentrums'. Meistens weiß sie Rat. Sie kennt einen Psychiater oder andere Mittel und Wege, um echte und eingebildete Probleme aus der Welt zu schaffen. Aber daneben gibt es Fälle, wo alle Hilfe zu spät kommt - und manchmal greift auch jemand nur aus Jux zum Tefelon... |