Er, der alte, einsam gewordene Lepa, sei eigentlich tot - diese makabre Antwort erhält der einst aus der Ukraine nach Kanada eingewanderte Lepa von einer jungen Sozialarbeiterin, die seinen Rentenantrag bearbeitet. Der Besuch dieser jungen Dame, die ihm seinen Aktentod mitteilt, wird für Lepa zum Anlaß, einen Brief an seinen, ihm äußerlich wie innerlich ganz fernen Sohn zu schreiben. Und mit der mühseligen Abfassung dieses Briefes kehrt das Leben des alten Lepa zurück. Es entfaltet sich ein Panorama von Entbehrungen und überlebenswillen, Daseinsfreude und Verzweiflung; von fast brutal rigider Moralität bis zum leise nagenden Zweifel an der Richtigkeit der einst als unumstößlich richtig empfundenen Grundsätze und Handlungsweisen. Die Einsamkeit des ukrainischen Emigranten in Kanada wird ebenso lebendig wie seine ehemals überschäumende Vitalität und während dieses, sein wechselvolles Leben intensivste Gegenwart wird, rückt der Brief an den toten Sohn und der Rentenantrag als eigentliche, aber fast tote Gegenwart in den Hintergrund. |