Das Interview

Untertitel:

Autor/Autorin: Robert Pinget
Übersetzung: Helmut Scheffel (Aus dem Französischen)

Regie: Oswald Döpke
Assistenz:

Darsteller: Herbert Fleischmann
Kurt Horwitz
Musik:
Ausführende (Tätigkeit):

Erstsendung: 1962
Produktionsanstalt: Süddeutscher Rundfunk
Co-Anstalten:
Produktionsjahr: 1962
Legende:
Jemand schaltet ein Rundfunkgerät ein, verfolgt ein bereits laufendes Interview bis zu einem prägnanten Punkt und schaltet dann ab. In dem Interview befragt eine klare, neutrale Stimme einen nie mit Namen genannten, nicht mehr jungen Mann. Er antwortet stockend und langsam; er zögert nicht aus Schüchternheit, will vielmehr die genaue Wahrheit sagen. Die Fragen zielen auf das Verhältnis des Mannes zu einem Sonderling namens Mortin, den der Befragte vor mehr als zehn Jahren kennenlernte. Mortin verbrachte seine Tage mit Aufzeichnungen über einen Schriftsteller namens Mortier, der kaum bekannt, sicher aber ebenso einsam gewesen sein musste wie sein monomanischer Biograph Mortin. Nach sechs Monaten, in denen der Inzerviewte für Mortin gesorgt hatte, ließ Mortin durchblicken, dass ihm der Interviewte auf die Nerven ginge, ohne konkrete Gründe anzugeben. Also kam der Mann immer seltener und stellte seine - unentgeltlichen Dienstleistungen schließlich ganz ein. Zehn Jahre danach hat der Interviewte Aufzeichnungen über dieses zentrale Kapitel seines Lebens begonnen, hat das Manuskript dann aber, nach verzweifelten Versuchen, vernichtet. Er sieht sich gescheitert an den Grundvoraussetzungen des Schreibens: Mortin hatte sich verändert, er selbst hatte sich verändert. Von welcher Identitäts-Situation aus sollte er die Vorgänge beurteilen, betrachten, und dann noch: welche Vorgänge?
Weiterführende Angaben: Uraufführung in deutscher Sprache (SDR)

Digitalisat-Nr.: ihs_918
Dauer: 40:00
Dauer Dokufunk-Audiofile: 40:04
Standort: DokuFunk
Aufnahmemodus: Mono
interne Quellen:
externe Quellen:
Bemerkungen: 19.12.1983 (IPA Eingang)


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